Zukunft der
Gesundheitsversorgung

Der Landkreis Regen stellt sich den Herausforderungen der geplanten Krankenhausreform.
Mit dem Strukturgutachten „Gesundheitsstrategie ARBERLANDKliniken 2035“ und einem Bürgerdialog entwickeln wir gemeinsam ein zukunftsfähiges Konzept für die medizinische Versorgung vor Ort.

Warum ein Bürgerdialog?

Die Krankenhausreform bringt große Veränderungen für Bayern und besonders für ländliche Regionen wie den Landkreis Regen. Damit die Gesundheitsversorgung auch in Zukunft wohnortnah und hochwertig bleibt, binden wir die Bürgerinnen und Bürger aktiv ein.

Die geplante Krankenhausreform gilt als notwendig, doch ihre Umsetzung ist äußerst komplex und wirft viele Fragen für alle Akteure im Gesundheitswesen auf. Vieles ist derzeit noch unklar, aber feststeht, dass tiefgreifende Veränderungen auf unser Gesundheitssystem zukommen werden.

Gesundheitsstrategie ARBERLANDKliniken 2035

Das Strukturgutachten untersucht verschiedene Szenarien für stationäre und ambulante Angebote im Landkreis. Ziel ist es, eine langfristig tragfähige und bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen.

Die Sicherstellung einer bedarfsgerechten stationären Versorgung wird mit Blick auf den demographischen Wandel, den Kostendruck sowie zunehmenden Fachkräftemangel, zur zentralen Herausforderung. Mit dem beschlossenen Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) rückt Bayern als Flächenland dabei besonders in den Fokus.

Die Verantwortung zur Entwicklung einer tragfähigen stationären Versorgung liegt nun verstärkt bei der Landesplanung. Hierzu zählt primär die Schaffung entsprechend notwendiger Rahmenbedingungen, um den Zugang zu hochwertigen Krankenhausleistungen weiterhin flächendeckend gewährleisten zu können. Die Länder stehen dabei vor der Aufgabe, regionale Besonderheiten zu berücksichtigen und eine zukunftsfähige Krankenhausstruktur zu entwickeln, die sowohl Patient:innen als auch Kliniken gerecht wird.

Die neuen Herausforderungen im Gesundheitswesen erfordern, dass Krankenhausträger für ihre Kliniken ihre Rolle innerhalb der Versorgungslandschaft grundlegend neu definieren. Dabei müssen mögliche Kooperationen geprüft und eine Neuausrichtung mit einem
angepassten Leistungsangebot in Betracht gezogen werden. Im Mittelpunkt steht jedoch stets die Orientierung an den Bedürfnissen der Patient:innen vor Ort, um eine passgenaue und hochwertige Versorgung nachhaltig sicherstellen zu können.

Ihre Stimme zählt!

In Workshops und Dialogveranstaltungen diskutieren zufällig ausgewählte Bürger:innen aktuelle Themen:

  • Krankenhaus- & Notfallversorgung

  • Ambulante ärztliche Betreuung

  • Personalsituation & Finanzen

So fließen die Bedürfnisse und Perspektiven der Bevölkerung direkt in die Entscheidungsfindung ein.

Gemeinsam für die Zukunft der Versorgung

Die Ergebnisse des Strukturgutachtens und der Bürgerdialoge werden dem Kreistag sowie dem Gesundheitsministerium vorgestellt.
Ziel ist ein von Politik und Bevölkerung getragenes Zukunftskonzept.

Strukturgutachten für den Landkreis Regen

Mit dem Strukturgutachten „Gesundheitsstrategie ARBERLANDKliniken 2035“ wird untersucht, wie die medizinische und pflegerische Versorgung im Landkreis langfristig gesichert und weiterentwickelt werden kann. Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe Versorgung im Landkreis Regen zu gewährleisten. Das Gutachten analysiert verschiedene Szenarien für stationäre und ambulante Angebote und schafft damit die Grundlage für eine zukunftsfähige Gesundheitsstrategie im gesamten Landkreis.

Auf Basis von Gesprächen zwischen dem Landkreis Regen, den Arberlandkliniken und dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) wurde deutlich, dass weitere Förderungen bei Investitionen in die Krankenhausinfrastruktur durch den Freistaat Bayern nur möglich sind, wenn ein Strukturgutachten bezüglich der „Gesundheitsstrategie der ARBERLANDKliniken 2035“ von einem externen Gutachter erstellt und dem StMGP vorgelegt wird. Auf Basis dieses Gutachtens möchte das StMGP die Zukunftsfähigkeit der bestehenden Strukturen und mögliche Handlungsoptionen für die stationäre Versorgung im Landkreis Regen ableiten, als Grundlage für die Gewährung zukünftiger Investitionsmittel.

Mittels eines Vergabeverfahrens wurde ein entsprechendes Strukturgutachten ausgeschrieben und Ende April 2025 vergeben. Die nötigen Inhalte des Strukturgutachten basieren auf verpflichtenden Vorgaben der Förderrichtlinie zur Unterstützung kleinerer Krankenhäuser, sowie Fragestellungen, die von Seiten des Kommunalunternehmens Arberlandkliniken ergänzt wurden. Die Erstellung des Strukturgutachtens wird vom StMGP im Rahmen dieser Förderrichtlinie vollständig refinanziert. Im Ausschreibungsverfahren hat das Unternehmen „Institute for Health Care Business“ (hcb) den Zuschlag erhalten. Dieses Unternehmen ist auf die Beratung von Gesundheitsunternehmen und die Erstellung von Gutachten spezialisiert. Der geschäftsführende Gesellschafter, Herr Prof. Dr. Boris Augurzky, ist bundesweit bekannt und war Mitglied bei der Regierungskommission des Bundesgesundheitsministeriums.

In diesem Gutachten wird nun eine umfängliche Analyse des zukünftigen stationären und des ambulanten Leistungsgeschehens vorgenommen ggf. auch unter Berücksichtigung des Wegfalls bestehender stationärer Angebote beziehungsweise der Neuerrichtung eines Krankenhausstandorts. Das Ziel ist die Entwicklung eines Konzepts zum Erhalt und der Stärkung einer qualitativ hochwertigen und wohnortnahen medizinischen Versorgung im ländlichen Raum. Vorrangig berücksichtigt werden dabei die medizinische Versorgungsqualität im Landkreis Regen, das Maß der Zukunftsfähigkeit und die Wirtschaftlichkeit.

Im Zuge der Gutachtenerstellung werden verschiedene Themenfelder analysiert. Dazu zählen gesundheitspolitische und rechtlichen Rahmenbedingungen, aktuelle Herausforderungen, demografische und epidemiologische Trends, personelle Ressourcen sowie die zukünftige Leistungsprognosen der Arberlandkliniken. Die Auswirkungen der Krankenhausreform werden ebenso berücksichtigt. Um eine umfassende Sichtweise in das Gutachten zu integrieren, werden Einzel- und Gruppengespräche mit leitenden Mitarbeitern beider Klinikstandorte sowie relevanter Stakeholder geführt. Dazu zählen Vertreter aus Politik, Krankenkassen, Fördervereinen, ärztlichem Kreisverband und Rettungsdienst.
Zusammen mit Herrn Prof. Augurzky werden die Ergebnisse des Gutachtens dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention vorgestellt und diskutiert. Anschließend müssen sich die kommunalen Gremien u.a. mit diesen Ergebnissen beschäftigen und das weitere Vorgehen beschließen.

Bürgerdialog

Begleitend zum Strukturgutachten werden im Rahmen eines Bürgerdialogs zufällig ausgewählte Bürger:innen in die Entwicklung eines medizinischen Zukunftskonzepts eingebunden. In Workshops und Informationsveranstaltungen diskutieren sie gemeinsam mit Expert:innen Themen wie Krankenhaus- und Notfallversorgung, ambulante Angebote, Personalfragen sowie die Finanzierung.

Ziel ist es, die Bedürfnisse und Perspektiven der Bevölkerung aufzunehmen und Empfehlungen für Kreistag, Landes- und Bundespolitik zu erarbeiten. Damit soll ein zukunftsfähiges Versorgungskonzept entstehen, das von Bürger:innen und politischen Entscheidungsträgern gleichermaßen getragen wird.

Parallel zur Erstellung des Strukturgutachtens werden im Rahmen eines Bürgerdialogs auch zufällig
ausgewählte Bürger*innen in den Prozess zur Erstellung des Medizinischen Zukunftskonzept für die
Versorgungsregion eingebunden.

In den Informations- und Workshopterminen der Bürgerdialoge werden aktuelle und zukünftige Themen
der Gesundheitsversorgung im Landkreis Regen thematisiert und diskutiert. Inhaltlich geht es dabei um:

  • Stationäre Krankenhausversorgung, Personalausstattung
  • Notfallversorgung
  • Ambulante haus- und fachärztliche Versorgung
  • Investitionsplanung und Landkreisfinanzen

Mit diesem Vorgehen können die Bürger im Landkreis ihre Bedürfnisse und Perspektiven einbringen. Mit
einem Bürgerdialog dieser Art haben bereits andere Landkreise positive Erfahrungen bei der
Entwicklung ihrer Gesundheitsstrategie gesammelt.

Mit dem Bürgerdialog verfolgt der Landkreis Regen das Ziel, sich mit den Bürger*innen über die zukünftige Gestaltung der Gesundheitsversorgung in der definierten Versorgungsregion auszutauschen und sowohl Empfehlungen für den Kreistag des Landkreises Regen, als auch für die Landes- und Bundesebene zu formulieren.
In mehreren Sitzungen wird der aktuelle Themenschwerpunkt aus unterschiedlichen Blickwinkeln analysiert werden. Begleitend würden Expert*innen und Interessensgruppen verschiedene Impulsvorträge in die Diskussion einbringen. Inhaltlich ginge es dabei um Themen wie beispielsweise die Notfallversorgung, die Rolle der Schwerpunktversorger und Universitätskliniken, die Rahmenbedingungen des KHVVG, die Finanzierbarkeit von Investitionsmaßnahmen, die Personalsituation in den Kliniken oder auch die ambulante Versorgung im ländlichen Raum. Die Teilnehmer*innen würden in Kleingruppen auf Basis der gehörten Impulse diskutieren und Empfehlungen entwickeln. Dieser Beteiligungsprozess und die damit verbundenen Empfehlungen würden im Rahmen der nötigen Veränderungskommunikation wichtige Bestandteile liefern, um die Erkenntnisse des Strukturgutachtens auch politisch durchsetzungsfähig zu machen, unter anderem vor dem Hintergrund des anstehenden Kommunalwahlen am 08.03.2026. Ziel muss es sein, auf Basis des Strukturgutachtens ein von der Bevölkerung und den regionalen politischen Akteuren akzeptiertes Zukunftskonzept für die Versorgungsregion umzusetzen.

Die Empfehlungen haben eine beratende Funktion. Auch eine stärkere Konzentration der
Gesundheitsversorgung, sollte dabei intensiv diskutiert werden.
Ziel ist es, hierbei Handlungsempfehlungen gestaffelt für den Kreistag, das Staatsministerium sowie die
Bundespolitik herauszuarbeiten.

Arberlandklinik
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94227 Zwiesel

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